Die Macht der Buchstaben: Wie frühkindliches Lesen das Gehirn formt und die Psyche stärkt

22 November 2023

In einer im Juni 2023 von der Fachzeitschrift Psychological Medicine veröffentlichten Studie, stellten Forscher aus dem Vereinigten Königreich und China fest, dass Kinder, die bereits in jungen Jahren zum Vergnügen lesen, bei kognitiven Tests erfolgreicher abschneiden und im Laufe der Zeit eine bessere psychische Gesundheit als Gleichaltrige aufweisen.

Die in den USA durchgeführte Studie "Early childhood reading for pleasure: relations with improved cognitive performance, mental wellbeing and brain structure in early adolescence" (Frühe Freude am Lesen: Zusammenhänge mit besserer kognitiver Leistung, psychischem Wohlbefinden und Gehirnstruktur in der frühen Jugend) legt nahe, dass die optimale Dauer des selbstmotivierten Lesens bei etwa 12 Stunden pro Woche liegt, um einen maximalen kognitiven Nutzen zu erzielen.

Von den 10.243 Teilnehmern gaben 48% an, dass sie nur wenig Erfahrung mit dem Lesen aus Vergnügen haben oder erst später in ihrer Kindheit damit begonnen haben, während die restlichen 52% zwischen drei und zehn Jahren lasen, weil es ihnen Spaß macht .

Anhand klinischer Interviews, kognitiver Tests, Gehirnscans sowie mentaler und verhaltensbezogener Bewertungen stellten die Forscher fest, dass es einen starken Zusammenhang zwischen dem selbstmotivierten Lesen in jungen Jahren und der Leistung der Jugendlichen in kognitiven Tests gab, die das verbale Lernen, das Gedächtnis und die Sprachentwicklung messen.

Die Forscher stellten auch einen Zusammenhang mit einem besseren psychischen Wohlbefinden fest, da diese Teilnehmer auch weniger Anzeichen von Stress und Depressionen zeigten, eine längere Aufmerksamkeitsspanne hatten und weniger Verhaltensprobleme aufwiesen.

"Wir haben signifikante Belege dafür gefunden, dass Lesen mit wichtigen Aspekten der Entwicklung von Kindern zusammenhängt und ihre kognitiven Fähigkeiten, ihre psychische Gesundheit und ihre Gehirnstruktur verbessert, die die Grundlage für zukünftiges Lernen und Wohlbefinden bilden.“
Barbara Sahakian, Professorin für Psychiatrie an der Universität Cambridge.

Die Untersuchung der Gehirnscans der Jugendlichen, die an der Studie teilgenommen hatten, zeigte, dass diejenigen, die von klein auf zum Vergnügen gelesen hatten, tatsächlich etwas größere Hirnbereiche aufwiesen. Besonders ausgeprägt waren Regionen, die für kognitive Funktionen wichtig sind, sowie Bereiche, die mit psychischer Gesundheit in Verbindung stehen.
Diese Forschungsergebnisse verdeutlichen, welche Vorteile das Lesen in jungen Jahren hat und wie welchen Unterschied die Selbstmotivation dabei spielt.

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Die vollständige Studie ist auf der Website von Psychological Medicine verfügbar.