Digitale Lern-Apps: Wie nutzen wir sie richtig?
Seit digitale Lern-Tools (auch E-learning genannt) in das allgemeine Bildungssystem integriert wurden, stellen sich Pädagogen und Eltern oft die große Frage, ob sie die neuen Technologien auch richtig und intelligent genug einsetzen, um das Lernen der Kinder zu fördern. Rafael Samper, pädagogischer Leiter von KUMON Iberia, gibt uns in diesem Artikel die Antwort.
Ist Online-, Präsenz- oder Hybrid-Unterricht besser?
Onlineunterricht ist positiv, wenn Pädagogen die digitale Technologie geschickt und effektiv einsetzen, um ein individuelleres, flexibleres und schülerzentriertes Lernen zu fördern.
"Die Debatte, die wir vielleicht beginnen sollten, dreht sich nicht um die Frage, ob Online- oder Präsenzunterricht, sondern um die Frage: Welche Bildung wollen wir für unsere Kinder? Wie kann die Technologie die besten pädagogischen Konzepte unterstützen und welche Rolle spielen die Lehrer in diesem neuen Bildungsumfeld?", argumentiert Rafael Samper.
Was ist intelligente Bildung?
Bildung ist der Prozess, durch den wir das Potenzial eines jeden Schülers lenken oder fördern können, wobei "Potenzial" als die Fähigkeit verstanden wird, die er hat, um selbständig zu lernen.
Intelligente Bildung schafft ein Verhältnis des Miteinanders und nicht einer Rangordnung zwischen Online- und Präsenzunterricht. Es geht keinesfalls darum, dass digitale Apps nur als Zusatzelemente der Präsenzausbildung dienen, sondern darum, dass beide Unterrichtsformen als gleichwertig betrachtet werden, sich optimal ergänzen und auf diese Weise stets die beste Lernweise zur Anwendung kommt.
Intelligente Bildung muss drei Anforderungen erfüllen:
1. Die Fähigkeit des Lernenden fördern, selbständig zu lernen.
2. Den Wunsch des Lernenden entfachen, ein Leben lang lernen zu wollen.
3. Eine personalisierte Bildung für jeden Lernenden sicherstellen.
Wie können wir die digitalen Technologien intelligent zum Nutzen der Bildung einsetzen?
a. Erstellung von didaktischem Material, Ressourcen und Ausbildungsmaßnahmen, bei denen der Schüler der im Mittelpunkt steht.
b. Begünstigung einer individuelleren Lernförderung durch erhöhte Transparenz und Nachvollziehbarkeit einzelner Lernprozesse.
c. Einsatz von Technologie zur Erstellung personalisierter Lernpläne, die die individuellen Merkmale der Schüler berücksichtigen, um ihre Lernerfahrung sinnvoll und spannend zu gestalten.
d. Nutzung der Technologie, um Leistungsbeurteilungen zu entwickeln, die es der Lehrkraft ermöglichen zu verstehen, welche Auswirkungen ihre Anleitung auf den Entwicklungsprozess des Schülers hat.
e. Förderung der Entwicklung der digitalen Kompetenz von Schülern.
f. Verringerung sozialer Bildungsungleichheiten, durch verbesserte Zugänglichkeit zur Bildung.
Die große Herausforderung des Online-Lernens in der heutigen Zeit
Die heutigen Bildungseinrichtungen nutzen digitale Plattformen zur Unterstützung traditioneller Lernmethoden mit dem Ziel, das Lernen der SchülerInnen effizienter zu gestalten und ihre Fähigkeit, digitale Ressourcen im Internet zu suchen, zu verbessern.
Beim Online-Lernen steht der Einsatz digitaler Technologie im Mittelpunkt des Unterrichtsprozesses, um zur Entwicklung des selbstgesteuerten Lernens beizutragen. Die große Herausforderung beim hybriden Unterricht liegt in der Gestaltung der Lernpläne, nämlich in der Überlegung, welche Lern-Art welchem Lernenden gerade am meisten nutzt.
E-Learning ist gekommen, um zu bleiben. Es wird für alle Familien, Lehrer, Firmen und Politiker ein Weg voller Herausforderungen werden, aber bei KUMON sind wir zuversichtlich, dass wir diesen meistern werden.