Hilfe, mein Kind kann nicht richtig sprechen
Die Aussage vieler Eltern "mein Kind hat Probleme mit der Aussprache" ist verbreiteter, als man denkt. Wenn Kinder sprechen lernen, ist es normal, dass bestimmte Laute schwieriger zu erlernen sind als andere. Im Deutschen sind meistens das [k], [t], [sch] oder das [s] betroffen.
Doch wenn Laute auf Dauer falsch ausgesprochen werden, oder durch ähnlich klingende ersetzt werden, wird von Dyslalie gesprochen. Der Begriff wird aus dem Lateinischen abgeleitet und steht für „Dys“ = Schwierigkeit und „lalein“ = sprechen, also Sprechschwierigkeit.
Es gibt verschiedene Arten und Ursachen für Dyslalie. Zunächst wird zwischen der phonetischen und phonologischen Störung unterschieden.
• Bei der phonetischen Störung handelt es sich um eine Lautbildungsstörung, d.h. eine Sprechstörung. Bestimmte Laute können nicht richtig gebildet werden. Hierunter fällt auch das Lispeln.
• Die phonologische Störung ist eine Lautverwendungsstörung. Bei dieser Sprachstörung können bestimmte Laute zwar ausgebildet, aber nicht richtig angewendet werden. Die Laute oder Buchstaben werden durch andere, ähnlich klingende ersetzt oder gar ganz ausgelassen. So wird aus der Schokolade schnell die „Totolade“ oder aus dem Teufel ein „Keufel“.
Darüber hinaus gibt es noch verschiedene Unterteilungen je nach Schweregrad, wie viele Laute nicht gebildet oder ausgesprochen werden können:
• partielle Dyslalie: ein oder zwei Laute sind betroffen,
• multiple Dyslalie: mehrere Laute sind betroffen,
• universelle Dyslalie: fast alle Laute sind betroffen.
Die Ursachen für eine Sprech- und Sprachstörung können sehr unterschiedlicher Herkunft sein und bedürfen einer ausführlichen Analyse durch einen oder mehrere Spezialisten (HNO-Arzt und Sprachtherapeuten). So muss die Artikulationsstörung nicht nur auf ein Problem des Hörapparats zurückzuführen sein, sondern kann auch mit Problemen der Mundmuskultur, der Gaumenspalten oder mit Kiefer- und Zahnanomalien zusammenhängen.
In Deutschland sind rund 13.5% aller Vier- bis Sechsjährigen von Dyslalie betroffen. Es ist völlig normal, dass jedes Kind seinen eigenen Entwicklungsrhythmus hat, nicht alle Kinder sprechen zur gleichen Zeit und gleich gut. Wenn sich die Sprachentwicklung Ihres Kindes aber zwischen dem vierten und sechsten Lebensjahr stark von der seiner Spielgefährten unterscheidet, sollten Sie Rücksprache mit einem Spezialisten halten. Oftmals sind es auch Betreuer aus Kindertagestätten oder Lehrer der Grundschule, die Sie auf eine mögliche Artikulationsstörung hinweisen. Nehmen Sie diese Bemerkungen ernst. Denn die Auswirkungen einer nicht behandelten Dyslalie können Ihr Kind psychisch stark beeinflussen. Es wird nicht richtig verstanden, wird von anderen Kindern auf dem Pausenhof ausgeschlossen, wird so zum Außenseiter und zieht sich immer weiter zurück.
In jedem Fall ist ein Besuch bei Ihrem Kinderarzt empfehlenswert, der je nach Diagnose u.U. eine Überweisung an einen Logopäden empfiehlt. Dieser wird daraufhin einen individuellen Therapieplan für Ihr Kind erstellen.
In unserem Kumon-Englischprogramm sprechen die Kinder viel nach. So lernen sie nicht nur Englisch, sondern schärfen ihr Gehör und üben, die Laute richtig auszusprechen. Unsere erfahrenen Trainer unterstützen die Kinder dabei.
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