Üben beginnt oft dort, wo ein Kind Schwierigkeiten hat. „Üben“, das bedeutet für ein Kind dann, sich mit Aufgaben zu beschäftigen, die ihm schwerfallen, die es nicht oder nur schwer lösen kann. Es erlebt Lernen als etwas Mühseliges. Viele Kinder, die bei Schulanfang begeistert und voller Vorfreude waren, verlieren so mit der Zeit die Lust, ihr Selbstvertrauen, ihren Mut, gar ihren "Lernhunger", geben auf mit dem Gefühl „Ich kann das nicht“. Eltern und Lehrer, die es schlimmstenfalls kritisieren, oder auch nur bemerken: „Meine Tochter tut sich in Mathe schwer“, tragen zum negativen Selbstbild bei.
Dann beginnt eine Phase langwieriger Hausaufgaben-Nachmittage oder das Kind erhält Nachhilfe; Eltern oder Nachhilfelehrer erklären ihm den Stoff. Bestenfalls holt ein Schüler dann auf, doch was ist sein Weltbild? „Ich kann letztlich den Schulstoff verstehen, wenn er mir nur ausgiebig erklärt wird.“ Schlimmstenfalls entwickelt er eine passive Haltung dem Leben gegenüber, und die in ihm schlummernde Talente können sich nicht voll entfalten.
Wie anders mag sich ein Kind entwickeln, wenn es übt, was es schon gut verstanden hat, immer besser darin wird, und sich auf dieser Grundlage schrittweise neuen Stoff weitgehend eigenständig aneignet?
Das ist der Ansatz der KUMON-Methode.
Das Kind erlebt Lernen als eine Abwechslung aus „Probieren und Verstehen“ und „Üben, bis ich es super kann“. Beides sind positive Lernerfahrungen. Das Kind baut Selbstvertrauen auf, die Grundlage für immer weiteres Lernen. Es erkennt, dass es Aufgaben, die ihm zuvor sehr schwierig erschienen waren, durch Üben leicht lösen kann. Die Anhäufung solcher positiven Erfahrungen führt zu einer positiven Veränderung in der Denkweise: „Ich kann es, wenn ich nur genug übe.“ Das Kind entwickelt sich zu einem Menschen mit einem neugierigen Geist, der gern lernt und nach neuen Herausforderungen sucht. Ein Gefühl, das schon an sich mindestens so viel Freude bereitet wie eine gute Note.