Ständiges Aufschieben: Krankheit oder Faulheit?
Gibt es etwas, das Sie erledigen sollten aber worauf sie gar keine Lust haben? Sie verschieben die Aufgabe immer wieder, checken lieber noch einmal kurz die E-Mails, telefonieren oder machen etwas ganz anderes, bloß um der ungeliebten Sache auszuweichen?
Das Aufschieben von Aufgaben ist ein normales Verhalten, umgangssprachlich auch als „Aufschieberitis“ bekannt. Wenn es aber zur Gewohnheit wird und Sie darunter leiden, dann wird von Prokrastination gesprochen. Das krankhafte Aufschieben kann mit Faulheit verwechselt werden, unterscheidet sich aber darin, dass eine andere Tätigkeit an Stelle der eigentlichen ausgeführt wird, diese aber nicht genossen wird, während bei Faulheit das nicht der Fall ist.
Auch Kinder und Jugendliche können von Prokrastination betroffen sein. Beispiel: Ihr Kind soll einen Aufsatz schreiben, schiebt diese Aufgabe vor sich her und anstatt (faul) auf der Couch zu sitzen und fern zu sehen, erledigt es andere Sachen und räumt zum Beispiel sein Zimmer auf, wobei es ein schlechtes Gewissen hat, den Aufsatz immer noch nicht geschrieben zu haben. Je weiter die Aufgabe aufgeschoben wird, umso höher der Leidensdruck.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass das krankhafte Aufschieben ein erlerntes Verhalten ist, demnach ist es auch wieder „verlernbar“.
Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt, wie Sie gemeinsam mit Ihrem Kind das Aufschieben von Aufgaben oder das Erledigen „auf den letzten Drücker“, überwinden können:
Prioritäten setzen und planen
Wenn Dinge, die erledigt werden müssen, in eine vorhersehbare Routine eingebunden werden, kann das dazu beitragen, dass das Gehirn nicht mehr so sehr dagegen ankämpft. Je länger eine Aufgabe aufgeschoben wird, desto schwieriger wird es, sie zu beginnen. Legen Sie daher feste Zeitpunkte fest, wann die Aufgaben erledigt werden können, und ermutigen Sie Ihr Kind, diese dann anzugehen. Zum Beispiel: Nach der Schule ist Hausaufgabenzeit. Erst danach kann mit Freunden gespielt werden.
Legen Sie eine Lernroutine fest, die in den Tagesablauf passt. Jedes Kind und jede Familie sind anders. Einige Kinder brauchen nach der Schule erst eine kleine Auszeit und müssen sich austoben, bevor sie sich erneut konzentrieren können. Denken Sie aber daran, um so später am Tag, desto geringer die Aufnahme- und Konzentrationsfähigkeit von Kindern.
Vermeiden Sie Ablenkungen
Kinder haben von Natur aus eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne als Erwachsene. Um Ablenkungen zu vermeiden, schaffen Sie ein Lernumfeld, das frei von Versuchungen ist, d.h. legen Sie das Handy außer Reichweite und schalten Sie den Fernseher aus. Bereiten Sie das Arbeitsumfeld genau vor, indem Sie Ihrem Kind alle nötigen Materialen, wie Stifte, Papier usw., griffbereit hinlegen. Einige Kinder profitieren davon, wenn sich ihre Eltern in der Nähe aufhalten und ähnlichen Tätigkeiten nachgehen (am Computer arbeiten) oder einfach nur da sind, falls Fragen auftauchen. Das gibt den Kindern zusätzlich Sicherheit.
Ziele setzen
Während langfristige Ziele eine große Rolle für die Motivation und das Selbstvertrauen spielen, können kurzfristige Ziele im Kampf gegen das ständige Aufschieben hilfreich sein. Denn wenn man sich auf ein Ziel konzentriert, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass man sich von anderen Dingen ablenken lässt, zu denen man vielleicht abschweifen möchte.
Helfen Sie Ihrem Kind, sich für jede Hausaufgabenzeit kleine, schrittweise Ziele zu setzen. Versuchen Sie zum Beispiel, statt von "Lernen für den Mathe-Test" zu sprechen, das konkrete Ziel "Wiederholung von Kapitel 2" zu formulieren. Das eine ist vage, das andere ist spezifisch. Und wenn Sie sich auf einen Zeitrahmen festlegen, z. B. bis zum Abendessen fertig zu werden, kann dies Ihr Kind motivieren, die Aufgaben zu erledigen. Das wiederholte Erreichen dieser Art von kleinen Zielen kann auch die Gesamtmotivation verbessern, da es ein Gefühl der Erfüllung vermittelt.
Belohnen Sie den Abschluss!
Eine Belohnung kann sehr unterschiedlich aussehen. z. B. verdiente Zeit zum Spielen oder ein Aufkleber auf einer Belohnungsliste oder ein Lob für die konzentrierte Arbeit. Dieser Kreislauf aus Anstrengung und Lob kann dazu beitragen, ein Kind zu motivieren, und Motivation ist eines der besten Mittel, um das Aufschieben von Aufgaben zu unterbinden.
Eine Belohnung kann auch ein Mittel sein, um eine Aufgabe mit der nächsten zu verknüpfen, und zwar in Form eines Pausensnacks! Aber machen Sie kurze, geplante Pausen zwischen den Aufgaben... idealerweise nicht mitten in den Aufgaben. Das kann dazu führen, dass der Schwung verloren geht und Ihr Kind wieder abgelenkt wird.
Wenn Sie neu bei KUMON sind, dann sollten Sie wissen, dass die meisten dieser "Tipps" eigentlich Lektionen sind, die KUMON-Schüler während ihrer KUMON-Reise lernen. Erfahren Sie hier mehr über unsere Lernmethode und unser KUMON-Programm.
Wenn Sie mehr darüber lesen möchten, wie Sie Ihr Kind durch das Setzen von Zielen motivieren können, lesen Sie unseren Blogartikel hier.