"Super gemacht!", "Du bist toll!"
Neben Zuwendung und Liebe brauchen Kinder Lob und Anerkennung; egal ob von ihren Eltern oder Lehrern. Durch Lob bekommen sie Selbstbewusstsein und Motivation. Wenn ein Kind das Gefühl hat, dass seine Bemühungen anerkannt werden, hilft das dabei, motiviert zu arbeiten.
Kann es da überhaupt ein "Richtig" oder "Falsch" geben? Ja, denn beim Loben kommt es vor allem darauf an, dass Kinder konkret gelobt werden. Ein undifferenziertes Loben kann eher das Gegenteil bewirken: Demotivation und Unsicherheit. Auch ein permanentes Loben für jede Kleinigkeit kann bewirken, dass es unglaubwürdig wirkt. Wir haben einige Tipps für Sie zusammengestellt.
Stellen Sie bei Ihrem Lob mehr die Bemühung an sich in den Vordergrund und nicht die erbrachte Leistung. Es läuft nicht immer alles glatt und Fehler oder schlechte Leistungen in der Schule, beim Sport oder beim Spielen passieren immer wieder. Wenn Kinder aber für ihr Durchhaltevermögen gelobt werden, gehen sie nach einer Enttäuschung motivierter an neue Herausforderungen heran.
Bei KUMON ist es besonders wichtig, dass Eltern ihr Kind ermutigen und Anerkennung bieten, um die Motivation aufrechtzuerhalten - vergessen Sie bitte nie, die Bemühungen und die Fortschritte Ihres Kindes angemessen zu loben.
2. Nicht einfach drauflos loben
Sie sollten nicht jeden kleinen Schritt Ihres Kindes loben. Die US-amerikanische Wissenschaftlerin Carol Dweck von der Standford-Universität fand heraus, dass Kinder, die zu häufig gelobt werden, eher zu Unsicherheit neigen, weil sie irgendwann erkennen, dass das Lob nicht ganz ernst gemeint ist und sie vielleicht eher bemitleidet werden. Renne Jain schreibt in ihrem Blogpost, dass sie durch zu viel Loben einen "Lob-Junkie" aus ihrem Kind gemacht hat.
3. Konkretes anerkennen, nicht verallgemeinert loben
"Du bist aber ein tolles Kind" oder "Du bist ja sehr sportlich" sind Allgemeinplätze, mit denen Kinder nur wenig anfangen können. Der Wissenschaftler Andrei Campian von der Stanford-Universität hat in seiner Untersuchung herausgefunden, dass diese pauschale Anerkennung eher dazu führt, dass Kinder unmotiviert sind und mit Kritik, die unweigerlich auch dazugehört, schlecht umgehen können. Kinder verlieren an Motivation, weil das Lob "Du bist ja sportlich" dann in Widerspruch zu der Kritik steht und sie denken, dass sie immer und ganz allgemein sportlich sind, anstatt konkret bezogen auf das tolle Fußballspielen oder Balancieren.
4. Nicht jedes Kind reagiert gleich auf Lob
Verzagte und schüchterne Kinder, die vermeintlich besonders oft gelobt werden wollen, können dadurch eher in Stress geraten, weil sie denken, dass sie immer Großartiges leisten müssen. Der niederländische Psychologe Eddie Brummelman von der Universität Utrecht fand in seiner Untersuchung heraus, "dass das inflationäre Lob eher nach hinten losgehen kann". Die Untersuchung ergab, dass selbstbewusste Kinder nach einem Lob beschwingt an die nächste Aufgabe herangingen, auch wenn diese schwieriger war als zuvor. Zurückhaltende Kinder trauten sich das nicht zu und machten mit einer leichteren Aufgabe weiter. Das heißt natürlich nicht, dass zaghafte Kinder gar nicht gelobt werden sollen, aber umso wichtiger ist, dass Sie darauf achten, konkret zu loben, nicht zu häufig Anerkennung aussprechen und die Bemühungen verstärkt in den Vordergrund rücken. Es ist also unabdingbar, dass Sie so loben, dass es zum Charakter Ihres Kindes passt.