Naomi spielte und tanzte im Wohnzimmer ihrer Tante, die dort mit anderen Familienmitgliedern sprach und lachte. Sie verstand nicht wirklich, worüber die Erwachsenen redeten, doch sie versuchte immer, sich eine Vorstellung davon zu machen.
Zuweilen wurde das Gespräch ernster, dann wuchs die Neugier umso mehr. Manchmal fühlte sie sich ein wenig traurig und ein wenig ausgeschlossen. „Mama, was hat der Onkel gesagt und worüber sprecht ihr alle?“, das war ihre immer wiederkehrende Frage.
„Es gibt jetzt auch hier in der Schweiz die Möglichkeit, Englisch bei KUMON zu Lernen und deine Tante könnte dein Instructor werden”, erklärte die Mutter. Naomi machte einen Luftsprung vor Freude. „Wann fange ich an?“
Sie war ganz aufgeregt, dass sie endlich die Sprache lernen sollte, die alle sprachen wenn der Onkel zu besuch war, und jeden Tag fragte sie danach.
Endlich war der Tag gekommen und Naomi, ein Mädchen mit hübschen Locken, kam ins KUMON-Lerncenter Lausanne-Est, um einen Einstufungstest abzulegen. Eifrig schaute sie sich die Seiten an. „Linien zeichnen, ja, das kann ich“, freute sie sich, und ermutigt durch das, was ihr schon vertraut war, wagte sie sich an anspruchsvollere Aufgaben.
„Naomi, lies laut“, sagte ihr Instructor. Naomi stockte für ein paar Sekunden, hielt die Luft an, sah sich sowohl das Bild als auch das englische Wort daneben an, das sie vermutlich nie zuvor gesehen hatte. Dann sagte sie langsam mit französischem Akzent: „ekssso”.
„Erst wusste ich nicht, was sie meinte“, sagte der Instructor. „Daher bat ich sie zu wiederholen. Dann wurde mir klar: Sie fängt gerade an zu lesen. Das hatte ich nicht gewusst. Sie erkennt ein paar Buchstaben, nicht nur die Bilder, und bei der Arbeit an den Aufgabenblättern suchte sie nach einem Hinweis, um die richtige Lösung zu finden. Für mich war es ein besonderer Moment zu sehen, wie klug sie ist.“
„KUMON hat ihr die Tür geöffnet, um Englisch zu verstehen und zu sprechen ” so ihre Mutter.
Wenn der Onkel da ist, unterhalten sich alle auf Englisch, aber Naomi konnte bisher nicht folgen. Die Eltern möchten, dass ihr Kind zweisprachig aufwächst, obwohl sie nicht in eine zweisprachige Familie geboren wurde.
„KUMON ist ein Lernprogramm ganz anderer Art, weil es den Kindern die Gelegenheit zum kontinuierlichen Üben bietet. Meiner Meinung nach ist das der Schlüssel zum Erfolg. Naomi übt jeden Tag ein bisschen, auch während der Schulferien. Das ist großartig, denn Ferien von der Schule müssen keine Ferien vom Lernen bedeuten. Sonst würde sie alles vergessen.“
„Mir gefällt auch, wie sich Naomi die richtige Aussprache aneignet“, sagt ihre Mutter. „In unserem Land können viele Leute Englisch, aber worauf es ankommt, ist die Fertigkeit zu kommunizieren und zu verstehen.“
Ein paar Monate später hört Naomi im Kreis der Familie genau hin, um Wörter auszumachen, die sie schon kennt. Dann ändert sie sie ab in die Namen ihrer Freunde. Dieses Spiel liebt sie. „Ich höre SOFA – wie Sofia“, verkündet sie stolz. „Gerade hast du SUN gesagt, wie Santiago“, und bricht in Gelächter aus.
Sie ist stolz auf sich selbst, dass sie die Wörter langsam versteht und mitbekommt, worüber die Erwachsenen um sie herum sprechen. Sie hat immer noch Raum für ihre Phantasie, aber den wird sie immer haben, auch wenn sie die englische Sprache irgendwann gänzlich beherrscht.